Zu lesen: Musik, Fantasie, Freiräume
Natürliche Begabung ist eine Seite des Erfolgs junger Talente und
elterlicher Ehrgeiz die andere. Wenn die Mischung stimmt, dann stellt
sich der Erfolg mit Spaß ein. Wenn der Erfolgsdruck hingegen zu groß
wird, kann aus Sehnsucht Sucht werden. Die richtige Balance zwischen
Freiräumen, Verpflichtungen und freiwilligen Training zu halten, ist für
alle Beteiligten nicht einfach, aber dringend erforderlich. Der Schritt
von Förderung zur Überforderung ist schnell getan.
Tânia Maria Rodrigues-Peters erzählt sensibel eine kindgerechte
Geschichte über dieses Thema. Obwohl zum Selberlesen geeignet, sollte
die Geschichte dennoch vorgelesen werden. Eröffnet sie doch auch Eltern
einen Blick auf sich selbst. Zu dem lädt sie ein mit Kindern
über Lernerfolg und über Mozart zu reden.
Musik, Fantasie, Freiräume und zwei Buben treffen in der Story auf
einander. Der moderne Max trifft den altbackenen Amadeus. Sie haben sehr
viel gemeinsam und genauso viel unterscheidet sie auch. Geschickt
verwebt die Autorin die Lebenslinien von Max und Amadeus. Sie lässt
die Wünsche der beiden Kinder nach Zuneigung und Bewunderung erkennbar
werden. Max reflektiert über seine eigenen Grenzen und Möglichkeiten,
während der kleine Mozart neugierig die unbekannte Vielfalt erkundet und
schließlich doch das Klavier bevorzugt.
Die erstklassigen Illustrationen von Pedro Caraça unterstreichen den
Text optisch. Ungewöhnlich aber in diesem Zusammenhang passend ist, dass
direkte Reden “mozartmäßig” mit einer Note eingeleitet werden. Man darf
gespannt sein, was Tânia Maria Rodrigues-Peters noch einfallen wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen